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Auch Diskussion zur Homo-Ehe in der katholischen Kirche

Diskussion um Homo-Ehe im Vatikan
@ queerpride

Das Ergebnis zur Eheöffnung in Irland schlägt weitere Wellen in Europa. Nicht nur in der Tagespolitik einiger Länder gerät die Diskussion über Homo-Ehe und Eheöffnung generell in den Vordergrund. Auch die katholische Kirche diskutiert darüber. Gerade sie war in Irland der einzige große Gegner der beschlossenen Eheöffnung gegenüber einer All-Parteien-Allianz.

Hinter überlicherweise verschlossenen Türen wird im Vatikan der Rat der Bischofssynode einberufen. Hier geht es um die Vorbereitung einer Familiensynode für den Herbst. Dort sollen neben dem Thema Umgang mit Geschiedenen auch über den Umgang mit Homosexuellen diskutiert werden. Wie Radio Vatikan berichtet, wird auch Papst Franziskus dabei anwesend sein.

Papst Franziskus hatte am Pfingstsonntag in Rom gesagt, die Kirche schließe niemanden aus: „Die Kirche wird nicht in der Isolation geboren (…). Sie ist nicht verschlossen, sondern hat eine Identität, die die ganze Welt umarmt, ohne jemanden auszuschließen. Niemandem schlägt die Mutter Kirche die Tür ins Gesicht, niemandem. Nicht einmal dem größten Sünder, niemandem.“

Domenico Mogavero, italienischer Bischof, forderte nach der Abstimmung in Irland über die Eheöffnung einen „realistischen“ Umgang der Kirche mit dem Thema. In Italien gebe es Hunderttausende gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Man könne diese nicht ignorieren. Es brauche rechtliche Bedingungen hierfür, sagte er gegenüber der Tageszeitung „La Stampa“. „Man kann nicht den Kopf in den Sand stecken und eine verbreitete gesellschaftliche Realität nicht juristisch anerkennen.“ Das Ergebnis der Abstimmung in einem der katholischsten Länder Europas sei eine „Klingel“ für Italien.

Bischof: Kirchliche Vorurteile überwinden

Auch ein weiterer italienischer Bischof aus Sizilien, Mazara del Vallo, äußerte sich dazu: „Es ist nötig, die kirchlichen Vorurteile zu überwinden, die Homosexualität auf eine Perversion und eine öffentliche Gefahr reduzieren.“ Seiner Meinung nach sollten die Bischöfe Lesben und Schwule begleiten, statt sie zu auszuschließen und zu verurteilen. Dies würde auch der Sicht des Papstes entsprechen. Folgerichtig merkt er an, die Kirche habe sich nicht in die Debatte um eine gesetzliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften einzumischen.

Written by Marco Steinert

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