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Ägypten erniedrigt Homosexuelle mit Analuntersuchungen

© Darwinek /CC-BY-SA 3.0 (via Wikimedia Commons)

Ägypten nutzt bei der Feststellung von vermeintlichen Homosexuellen noch immer eine, auf Theorien aufgebaute, über 150 Jahre alte Methode: die Analuntersuchung. So wollen die Behörden Homosexuelle erkennen und sie wegsperren.

Laut Menschenrechtsorganisationen war das vergangene Jahr eines der schlimmsten seit mehr als 25 Jahren. Mindestens 150 Männer wurden verhaftet bzw. angeklagt. So traf es beispielsweise auch neun Männer, welche in einem Video eine angebliche „Homo-Ehe“ festhielten. Das dies alles rein privat war, da es eine offizielle Homo-Ehe in Ägypten nicht gibt, interessierte die Behörden nicht.

Die Untersuchungen werden über das Justizministerium und die nationale medizinisch forensische Behörde geregelt. Sonden werden dabei nicht benutzt, so der stellvertretende Direktor Dr. Maged Louis. Man untersuche den Anus und insbesondere dabei das Fehlen bzw. Vorhandensein von Falten.

„Die Form des Lochs wird sich ändern“, sagt er. Der Anus „wird nicht mehr normal sein und wird eher wie die weibliche Vagina aussehen.“

Zu all dem Wahnsinn kommt noch hinzu, dass Homosexualität in Ägypten an sich gar nicht strafbar ist. Man wirft ihnen daher, das Vergehen der gewohnheitsmäßigen Ausschweifung vor, um Männer von denen man annimmt, dass sie Sex miteinander haben bestrafen zu können.

Homosexuelle werden in Ägypten abfällig als „khawal“ bezeichnet und leiden unter Angst vor der öffentlichen Erniedrigung und Verfolgung durch die Behörden.

Ein Bericht von Human Rights Watch verurteilt die Untersuchungen als aufdringlich, beleidigend und zutiefst demütigend, gar als eine Form der Folter. Die Theorien der Behören stützen sich auf Arbeiten aus dem Jahr 1857.

Im Januar sprach ein Gericht 26 Männer frei, welche Ende des letzten Jahres in einem Badehaus in Kairo verhaftet wurden. Die Verhaftung wurde von einem TV-Sender ausgestrahlt. Darin waren die halbnackten Männer von der Polizei zusammengetrieben und demütig am Boden kauernd zu sehen.

Written by Maik Friedrich

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