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20 Jahre Rosa Liste im Münchner Rathaus

© Oxana Kostromina - Ubuntu Wallpapers group /CC-BY-SA 2.0 via Flickr Commons

Seit dem 2. Mai 1996 kämpft Thomas Niederbühl mit seiner Wähler*innen-Initiative Rosa Liste im Münchner Rathaus für eine Stadtpolitik der Toleranz und Wertschätzung gegenüber alternativen Lebensentwürfen. Damit hat er München zu einer der größten und vielfältigsten queeren Szenen Deutschlands verholfen.

Egal, ob queere Filmfeste oder internationale Chorfestivals, schwul-lesbische Ampelmännchen, Antidiskriminierungszusätze in Stellenausschreibungen der Stadt oder wenn es darum geht, lesbischen, schwulen oder trans*identen Jugendlichen eine Heimat und Anlaufstelle zu bieten, München hat eine der größten, differenziertesten und aktivsten queeren Szenen Deutschlands. Der Grund: Die Stadt ermöglicht den Aktivist*innen viel, unterstützt Ideen, hat ein offenes Ohr und investiert städtische Gelder. Diese Entwicklung ist aber keinesfalls ein Selbstläufer – nur durch diese Arbeit der Rosa Liste, der es gelang, in Fraktionsgemeinschaft mit dem Bündnis 90/Die Grünen eine verlässliche Koalition zu schmieden, fanden die schwulen- und lesbenpolitischen Anliegen im Münchner Stadtrat überhaupt Gehör und konnten im Laufe der drei letzten Stadtratsperioden nach und nach durchgesetzt werden.

Seit der Kommunalwahl 1996 ist Thomas Niederbühl im den Münchner Stadtrat und macht seitdem erfolgreiche LGBT-Politik. Die Rosa Liste ist damit europaweit die erste schwul-lesbische Wähler*inneninitiative, die in ein Kommunalparlament eingezogen ist. Bis vor zwei Jahren trug sie als Teil der rot-grün-rosa Koalition sogar Regierungsverantwortung – ein Umstand, dem die Stadt viele queere, bunte und alternative Projekte und Institutionen verdankt. Am Montag, den 02.05.16 ist die Rosa Liste 20 Jahre im Rathaus und blickt gemeinsam zurück auf zwei ereignis- und erfolgreiche Dekaden der Münchner Stadtpolitik.

„Lesben und Schwule sind ein wichtiger Teil der Stadtgesellschaft, von dem entscheidende Impulse ausgehen: im Kulturellen, im Sozialen, im ganzen gesellschaftspolitischen Bereich“, erklärt Thomas Niederbühl, seit 1996 Stadtrat für die Rosa Liste im Münchner Rathaus. „Die Rosa Liste ist Teileines kollektiven Coming-out-Prozesses der stolzen Regenbogen-Community hier in München. Wir haben dieser Stadt einen Stempel aufgedrückt, der München, mitten im konservativen Bayern, in eine Reihe stellt mit den anderen großen liberalen und weltoffenen Metropolen Europas.“ Aber natürlich gibt das Jubiläum auch Anlass, um voll Tatendrang in die Zukunft zu sehen: „Trotz der zahlreichen Erfolge der Rosa Liste ist eine schwul-lesbische, transgender ausgerichtete Kommunalpolitik auch in Zukunft in München nötig“, so Sebastian Frietinger, Vorstand der Wähler*innen-Initiative. „Einmal geht es darum, weiterhin Diskriminierungen zu bekämpfen und wirkliche Gleichstellung in allen Gesellschaftsbereichen herzustellen. Gleichzeitig wollen wir aber auch weiterhin eine moderne Interessenvertretung von Schwulen, Lesben und Transgender sein, die sich neben Anti-Diskriminierungsarbeit darauf konzentriert, kulturellen, sozialen, gesundheitlichen und allen sonstigen Bedürfnissen gerecht zu werden, die sich aus lesbischen, schwulen oder transgender Lebensformen ergeben. Dazu sind dann zahlreiche Veränderungen im Alltag von Verwaltung und Dienstleistung, von Kulturbetrieb und Gesundheitswesen notwendig, die letztendlich der ganzen Stadt mit all ihren Bürger*innen zu Gute kommen, weil sie ein Klima der Toleranz, der Liberalität und der Weltoffenheit unterstützen.“

Bild: © Oxana Kostromina – Ubuntu Wallpapers group /CC-BY-SA 2.0 via Flickr Commons.

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